Immer wieder werden von Tierrechtsaktivisten Kälberexporte in das Ausland angeprangert. Auch die heimische Landwirtschaft hat kein Interesse daran, dass heimische Kälber exportiert werden müssen und sucht daher entsprechende Lösungen den Absatz im Inland zu verbessern.
Herkunftskennzeichnung als Lösungsansatz
Hierfür ist allerdings die gesamte Wertschöpfungskette Lebensmittel gefragt – in erster Linie die Gastronomie, der Handel und nicht zuletzt alle Konsumentinnen und Konsumenten.
Eines der Hauptprobleme ist, dass in Österreich nach wie vor ein extrem hoher Anteil an ausländischem Kalbfleisch importiert und konsumiert werden. Die rasche Umsetzung der längst geforderten Herkunftskennzeichnung kann hier Abhilfe schaffen.
Kälberexporte schlecht für die Grünlandbewirtschaftung
Die für Tierhaltung zuständige Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer NÖ Andrea Wagner stellt klar: „Wer Kälber als Abfallprodukt bezeichnet, verkennt – abgesehen von solchen unsachlichen Provokationen – die natürlichen Grundvoraussetzungen der heimischen Landwirtschaft. Schließlich können Wiesen und Weiden – sogenanntes Grünland – nur über Wiederkäuer zu für Menschen nutzbaren Lebensmittel verwandelt werden.
In Zeiten, wo regionale Versorgungssicherung und klimafreundliche Kreislaufwirtschaft immer wichtiger werden und wir Abhängigkeiten vom Ausland verringern müssen, sind entsprechende Aussagen von Tierrechtlern mehr als heuchlerisch.
Als Bäuerinnen und Bauern arbeiten wir tagtäglich daran, wie wir mehr Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit umsetzen können. Ein Schlüssel dafür sind konstruktive Initiativen, wie das Projekt Kalb Rosé Austria.“
Kalb Rosé: nachhaltige, tierfreundliche Spitzenqualität
Das Qualitätsfleischprogramm Kalb Rosé Austria ist die Antwort auf gleich mehrere Herausforderungen. Es steht für bestmögliche, tiergerechte Haltung und ausgezeichnete Fleischqualität, abgesichert durch das AMA-Gütesiegel.
Gleichzeitig ergibt das eine Reduktion von Kälberexporten ins Ausland sowie Importe von Kalbfleisch nach Österreich.
Die Kalbfleischstrategie ist ein einzigartiges Beispiel für Nachhaltigkeit, da ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen einfließen und Bauern wie Konsumenten profitieren. Die Gastronomie hat im Fleischbereich mit einem Marktanteil von über 50 Prozent eine sehr wichtige Rolle, auch in der Wahrnehmung der Konsumenten.
Immer mehr Menschen wollen wissen, woher das Fleisch am Teller kommt und wie es produziert wird. Das ist auch gut so und daher war und ist eine zentrale Forderung der Branchenverbände und der Landwirtschaftskammer NÖ, die Gastronomie beim Thema Herkunftskennzeichnung stärker in die Pflicht zu nehmen.